Im November fallen die Temperaturen erfahrungsgemäß deutlich ab und auch die Natur muss sich den Veränderungen anpassen, die uns während der Winterphase erfassen. Nicht nur die Winde werden kälter und damit rauer, sondern auch die Luft, die über die Ostsee aus dem fernen Nordosten zu uns getragen wird, ist zunehmend feuchter und kälter.

Während die Kinder diese Tage nutzen, um Drachen in die Luft steigen zu lassen, gehen die Erwachsenen oft ihren Tätigkeiten nach. Gerade die Anwohner nehmen die Veränderungen um sie herum oft kaum wahr. Erst dann, wenn es wieder heißt, das Eis von der Scheibe zu kratzen, wird der volle Umfang der Veränderungen deutlich.

Dass sich Mensch und Tier unterschiedlich auf die kalten Monate vorbereiten, ist ein Ergebnis der technischen Revolution, die uns heutzutage auch an den Abenden Wärme und Licht in die Häuser bringt. Wo Wildschwein, Reh und Eichhörnchen die letzten Besorgungen vor dem nahenden Winter machen und gerade jetzt besonders aktiv daran arbeiten, sich auf den Winter vorzubereiten, ändert sich für die Menschen eher wenig. Es fehlen die Sonnenstunden, es wird neblig und manchmal auch sehr rutschig auf den Straßen, aber das wärmende Gefühl daheim sowie die Familie, die mit dem Essen und den Geschichten des Tages auf sie warten, sind ideale Weggefährten für die täglichen Aufgaben.

Das Leben wird aber auch bei uns Menschen ruhiger und irgendwie „kürzer“. Die knappe Zeit vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang am frühen Nachmittag wird stärker genutzt, doch die Ruhe, die nach dem Sonnenuntergang in die Herzen einzieht, erfasst auch uns. Müdigkeit macht sich breit und man verbringt immer mehr Zeit auf der Couch als im Freien. Wer nicht unbedingt vor die Tür gehen muss, der bleibt oft zu Hause. Wozu sollte man sich dem Nebel und den kalten Temperaturen auch länger aussetzen als nötig?

Weihnachten ist nun nur noch etwa 6 Wochen entfernt. Die Zeit wird wieder einmal wie im Flug vergehen. Und wenn es heißt, dass Weihnachten das Fest der Familie sei, so hängt dies doch sehr eng mit der Tatsache zusammen, dass am 21.12. traditionell der kürzeste (Sonnen)Tag des Jahres ist und wir uns, genau wie die Tiere, in unserem Zuhause versammeln und gemeinsam auf ein Ende der dunklen Tage warten.

Bleiben Sie also optimistisch, erfreuen Sie sich an den Veränderungen in der Natur und ergeben Sie sich der Vorfreude, welche die Weihnachtszeit in wenigen Tagen erneut mit sich bringen wird. Sie haben es sich verdient.

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